Waldsolmser Bürger feiern 50 Jahre Großgemeinde und 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Die Kinderfeuerwehr „Feuerfunken Waldsolms“ wird gegründet

Waldsolms, den 30. 06. 2022

Mit einem gemeinsamen Festprogramm feierten die Waldsolmser Bürger das Doppel-Jubiläum „50 Jahre Gemeinde Waldsolms - 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Waldsolms“. Auftakt war der Akademischer Abend mit den Vereinen in der Mehrzweckhalle Brandoberndorf und die Gründung der Waldsolmser Kinderfeuerwehr „Feuerfunken“.

 

In seiner Begrüßungsrede zur offiziellen Veranstaltung mit geladenen Gästen überbrachte der Waldsolmser Bürgermeister Bernd Heine (SPD) auch Grüße vom verhinderten Landrat Wolfgang Schuster und Ehrenbürgermeister Norbert Leistner. Er freute sich besonders über die musikalische Umrahmung des Festaktes durch den Musikverein Waldsolms unter der Leitung von Jochen Pietsch, der die Gäste mit einem kleinen Konzert begeisterte.

 

„Eigentlich hätten wir an Silvester letzten Jahres feiern müssen. „Mit Wirkung vom 31.12.1971“ heißt es in der Gründungsurkunde, die in meinem Büro hängt“, erinnerte Bernd Heine an die Anfänge der Großgemeinde Waldsolms. Bevor es so weit war, mussten die Gremien der beteiligten Gemeinden einen langen, beschwerlichen Weg zurücklegen. Erst nach vielen Gesprächen und Verhandlungen kristallisierte sich heraus, dass sich die sechs Orte Brandoberndorf, Griedelbach, Hasselborn, Kraftsolms, Kröffelbach und Weiperfelden zu einer Großgemeinde zusammenschließen würden.

 

„Böse Zungen behaupteten damals: Hier wächst zusammen, was nicht zusammen gehört. Gut, dass sie nicht Recht behalten haben. Wer etwas nicht will, sucht nach Gründen. Wer etwas will, sucht nach Wegen“, blickte Bernd Heine zurück und zeigte die schwierige Ausgangslage mit zahlreichen  Grenzen, die die Dörfer voneinander trennten und noch heute beispielsweise in den Kirchenbezirken zu erkennen sind. Als goldrichtige Entscheidung sieht er den neuen Gemeindenamen „Waldsolms“: „In vielen Bereichen sind wir erfolgreich, weil wir über Ortsteile hinweg denken und handeln. Besonders deutlich wird das bei zahlreichen Vereinen, die unter der Bezeichnung „Waldsolms“ Ortsteil-Übergreifend agieren“.

 

Im Namen des Gemeindevertreter-Vorsitzenden Roland Hörster (FWG) dankte Heine allen Kommunalpolitikern für ihren ehrenamtlichen Einsatz während der vergangenen 50 Jahre im Rahmen ihrer parlamentarischen Arbeit für ganz Waldsolms – nicht nur für einen Ortsteil.

 

Ausführlich wird in einer Festschrift – die auch online abrufbar ist - die Entstehungsgeschichte und die Entwicklung von Waldsolms vorgestellt. Eine Dia-Show blickte zudem auf 50 Jahre Waldsolms zurück.

 

„Momentan werden viele Dinge in Frage gestellt. Werte, für die unsere Vorfahren hart gekämpft und gearbeitet haben, zählen vermeintlich nichts mehr. Unser Leben in Freiheit und Demokratie ist ein hohes Gut, das es zu verteidigen gilt. Ich möchte, dass der Name Waldsolms auch in 50 Jahren positiv besetzt sein wird. Und sage ganz klar und deutlich: Ich bin stolz, hier in Waldsolms leben zu dürfen. Setzen wir alles daran, dass dies so bleibt“, schloss Bürgermeister Bernd Heine seine Ausführungen ab.

 

Pfarrer Dr. Hartmut Sitzler stellte in seinem Grußwort für die Waldsolmser Kirchen den namensgebenden Wald ins Zentrum: „Lasst uns langfristig denken. Für die Zukunft und für schöne Projekte ist es wichtig, in die Tiefe zu wachsen, Wurzeln zu haben“. Pastor Jochen Grebe von der seit nun 125 Jahre bestehenden  FeG Waldsolms sprach sich dafür aus, Gemeinschaft zu erleben und die Zusammengehörigkeit über die einzelnen Ortsgrenzen hinweg zu pflegen.

 

„Die Feuerwehr hat den Waldsolms-Gedanken gelebt und gezeigt, dass es geht – und wie es geht. Die Feuerwehr blickt heute nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. Heute wird offiziell die Kinderfeuerwehr – die „Feuerfunken“ - gegründet. Ein richtiger und wichtiger Schritt für unsere Feuerwehren und für Waldsolms. Wir brauchen unsere Feuerwehr! Ehrenamtlich übernimmt sie eine kommunale Pflichtaufgabe. Die Aufgaben und Anforderungen werden immer mehr und höher. Als kleine Gemeinde mit sechs Ortsteilen und weiten Wegen schauen wir auch über den Tellerrand – oder besser die Kreisgrenzen. Zusammenarbeit mit benachbarten und befreundeten Wehren bringt uns allen etwas“, bedankte sich Bürgermeister Heine für den Einsatz der Waldsolmser Feuerwehren.

 

Deren Engagement würdigte auch der stellvertretende Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Wetzlar – Armin Lühring – der eine Ehrengabe zum 50-jährigen Jubiläum überreichte. Der Kreisbrandinspektor des Lahn-Dill-Kreises, Harald Stürtz, freute sich, dass die seit rund hundert Jahren bestehenden Ortsteil-Feuerwehren Weitblick bewiesen und sich bereits vor 50 Jahren zusammenschlossen. Als Basis für den Erhalt der Freiwilligen Feuerwehren und wichtiges Signal sieht er die Gründung von Kinderfeuerwehren.

 

Ortsbrandmeister Hendrik Krämer begrüßte die Gründung der Kinderfeuerwehr „Waldsolmser Feuerfunken“. Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren werden hier von Anja Lang und Beatrix Allhenn betreut. Im Vordergrund der Kinderfeuerwehr wird die Brandschutzerziehung sowie das Erlernen des Miteinanders stehen. Mit viel Spiel und Spaß sollen die Kindern lernen, in Notsituationen Ruhe zu bewahren und für den Alltag gewappnet zu sein. Mit den „Waldsolmser Feuerfunken“ wird das bisherige Angebot der Jugendfeuerwehr – der in Waldsolms 36 Mädels und Jungs im Alter von 10 bis 17 Jahren angehören – weiter ergänzt.

 

Mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffneten der evangelische Pfarrer Dr. Hartmut Sitzler und die katholische Gemeindereferentin Ruth Reusch am Sonntag den großen Tag der Feuerwehr auf dem Festplatz in Brandoberndorf. Die Wehren präsentierten ihre Fahrzeuge, informierten über ihre Aktivitäten, sorgten bei herrlichem Wetter für das leibliche Wohl der Gäste und boten reichlich Spiel und Spaß für die Kinder.

 

Text und Fotos: Helmut Serowy

 

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50 Jahre Waldsolms (30. 06. 2022)