Die Waldsolmser Jagdpächter schlagen Alarm Illegale Motocrossfahrer missbrauchen Waldgebiete als Rennstrecke

Waldsolms, den 28. 03. 2017

Waldsolms-Brandoberndorf (ho) Die Waldsolmser Jagdpächter schlagen Alarm, denn seit einiger Zeit werden die ausgedehnten Waldgebiete der Südkreisgemeinde - die zu den größten Waldgebieten in Hessen gehören - auch von Motocrossfahrern mit ihren Geländemaschinen als illegale Rennstrecke missbräuchlich genutzt und das bei jedem Wetter. Dabei würden diese Rowdies - nach Aussage der Jagdpächter - weder Rücksicht auf die "Einstände" des Rotwildes nehmen, noch auf die Sicherheit der Benutzer grenzender öffentlicher Straßen.


Erst vor wenigen Tagen wäre durch solche "Cross-Piloten" im Wald, ein Hirschrudel aufgeschreckt worden und hätte beim Verlassen des Waldes und Überqueren der stark befahrenen Landedesstraße 3053 zwischen den Waldsolmser Ortsteilen Brandoberndorf und Weiperfelden, einen schweren Unfall verursacht. Nur dem umsichtigen Verhalten des Autofahrers war es zu verdanken, dass nichts passiert ist. Seit Tagen wären auch bei dem Waldsolmser Jagdvorsteher Edgar Köster, mehrere Meldungen besorgter Waldsolmser Jagdpächter über rücksichtslose Motocrossfahrer die diese Waldgebiete unsicher machen, eingegangen.


Auf Spurensuche
So wären beispielsweise im Jagdrevier "Brandoberndorf IV" (Langer Berg) zum wiederholten Male frische Reifenspuren festgesellt worden, die kreuz und quer auch durch dichtestes bewachsenes Gebiet im Wald führten. Es würde sich dabei hauptsächlich um abgelegene Waldbereiche "ohne Weg und Steg" handeln, die von Wanderern oder sonstigen Waldbesuchern kaum begangen würden und somit zu den ruhigsten Wildeinständen gehören. "Ganz besonders haben es anscheinend die steilen Berghänge den "Enduro-Piloten" angetan, wie die Reifenspuren darauf hinweisen", führte der Jagdvorsteher aus.


Dass es sehr schwierig ist diesen uneinsichtigen "Freizeitsportlern" beizukommen, weiß auch der Jagdvorsteher. Köster: "Trotz aller Bemühungen ist es bisher leider nicht gelungen, die Verursacher zu stellen und von ihrem schändlichen Tun abzuhalten. Sie sind im unwegsamen Gelände zu schnell, Verfolgung deshalb zwecklos. Zudem wären die Kennzeichen abmontiert oder unkenntlich gemacht und Motorradhelme tarnen zusätzlich".


Auch für Jagdaufseher Alfred Einhaus ist das Maß jetzt voll, die Familie hat für Hinweise die zur Ergreifung der Täter führen eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Es geht ihm dabei nicht so sehr ums Geld, sondern an erster Stelle um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Als Waidmann kennt Einhaus die Bilder die entstehen nur zu gut, wenn ein Stück Rotwild - und ganz besonders ein Rothirsch mit einem Lebendgewicht von vielleicht 200 Kilo - beim Zusammenprall mit einem Auto durch die Frontscheibe geschleudert wird. Auch braucht das weibliche Rotwild gerade jetzt vor dem "Setzen" der Kälber ganz besondere Ruhe. Alle Störungen der Ruhebereiche des Wildes beeinträchtigen seinen Lebensrhythmus. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeistation Wetzlar unter Telefon 06441 - 9180 entgegen.

 

 

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