Presseinformation des Ärztlichen Bereitschaftsdienst Lahn-Dill Süd

Waldsolms, den 06. 01. 2015

Krank am Feierabend oder am Wochenende!
Patienten erhalten rund um die Uhr ärztliche Hilfe unter 116 117

 

Frankfurt, im Dezember 2014 — Beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst (ÄBD) gibt es zum 1. Januar 2015 Veränderungen. Da beginnt die letzte der insgesamt fünf Umsetzungsphasen der Reform des ÄBD in Hessen. Bis März 2015 soll die Reform erfolgreich abgeschlossen sein. Was heißt das konkret? Wenn Patienten ärztliche Hilfe außerhalb der Sprechzeiten der Praxen benötigen, können sie sich telefonisch an die kostenlose bundesweit gültige Rufnummer 116 117 wenden. Sie erreichen über die 116 117 medizinisches Fachpersonal in der zu Spitzenzeiten arztbesetzten ÄBD-Dispositionszentrale in Kassel. Je nach Art der Erkrankung wird mit mobilen Patienten vereinbart, zu einer Untersuchung in eine Ärztliche Bereitschaftsdienst-Zentrale zu fahren. Sind Anrufer krankheitsbedingt nicht mobil oder hat die ÄBD Zentrale geschlossen, wird veranlasst, dass ein Arzt sie zu Hause aufsucht. Für Patienten ist dies sehr komfortabel, denn sie haben die Gewissheit, jederzeit ärztlich versorgt zu werden.


Die ärztliche Versorgung außerhalb der Sprechzeiten ist ein Kernstück der ambuanten Versorgung. In Hessen wird der Ärztliche Bereitschaftsdienst seit 2013 reformiert und neu organisiert, damit Patienten auch zukünftig immer Hilfe bekommen und mehr Hausbesuche angeboten werden können. Die diensthabenden Ärzte haben eine Aufgabe. Entweder versorgen sie Patienten zu Hause oder sie verrichten einen Präsenzdienst in der Bereitschaftsdienstzentrale. Diese Aufgabenteilung ist möglich, weil Zentralen zusammengefasst werden und daher größere Einheiten entstehen. Im Gegenzug wird allerdings von mobilen Patienten erwartet, dass sie möglicherweise etwas weitere Wegstrecken in Kauf nehmen.


Die Veränderungen sind erforderlich, weil über ein Viertel der hessischen Hausärzte 60 Jahre oder älter ist und absehbar ist, dass sie bald einen Nachfolger suchen. Junge Ärzte wollen aber nur eine Praxis übernehmen, wenn sie selten Bereitschaftsdienste machen müssen. Daher sind die Veränderungen sinnvoll und nötig.


Mit dieser Reform sorgt die KV Hessen zum einen für attraktivere Niederlassungsbedingungen, damit Patienten in ländlichen Regionen auch noch übermorgen einen Hausarzt in erreichbarer Nähe haben. Zum anderen organisiert sie damit hessenweit eine gute ambulante medizinische Versorgung, wenn die Praxen geschlossen sind. Während durch die Reform viele Strukturen hessenweit vereinheitlicht werden, macht dies bei den Öffnungszeiten der ÄBD-Zentralen keinen Sinn. Zu unterschiedlich sind hierzu die Erfahrungswerte, wann und wie oft Patienten nachts oder am Wochenende Hilfe benötigen. Deshalb orientieren sich die Öffnungszeiten der ÄBD-Zentralen an den jeweiligen regionalen Erfahrungen. Selbstverständlich können Patienten die Ärztliche Bereitschaftsdienst-Zentrale zu ihren Öffnungszeiten auch direkt besuchen.